2017-Oktober Ausstellung – Konfirmation im Wandel

Konfirmation im Wandel
von Renate Valter

Ausstellung zum Jubiläum “500 Jahre Reformation”

Zur Ausstellung gibts ein Begleitbuch mit vielen historischen Bildern. Es kann zum Preis von Euro 9,80 bei der Geschäftsstelle des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mühltal, Tel. 06151-147453, bestellt werden.

Dokumente aus 145 Jahren

Den Anstoß gab eine Konfirmationsurkunde von 1915: Darauf war ein Bild von einer Einsegnung von Kriegsgefangenen zu sehen. Daneben im Dekorrahmen ein Krieger, rechts ein Engel, darüber Trommel, Säbel und Helm, darunter Martin Luther und die Liedzeile: „Ein feste Burg ist unser Gott. Ein gute Wehr und Waffen.“

Historische Aufnahme von 1904: Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Nieder-Beerbach und Frankenhausen mit Pfarrer Heinrich Matthes. Foto: Peter Germann, AHM

Die Konfirmation ist kennzeichnend für die Evangelische Kirche. Ihre Bedeutung hat sich allerdings im Laufe der Zeit gewandelt. Bis ins 20. Jahrhundert fiel sie meist zusammen mit der Schulentlassung und stand an der Schwelle zum Einstieg in die Lebenswelt der Erwachsenen. Heute kennzeichnet sie eher einen Einschnitt während der Entwicklung von Jugendlichen. Aber auch heute noch hat die Konfirmation eine große Bedeutung bei evangelischen Christen. Seit über 170 Jahren erhalten Konfirmandinnen und Konfirmanden zur Bestätigung und Erinnerung an ihre Konfirmation Urkunden. Der zentrale Text dieser

Bescheinigungen blieb im Lauf der Jahre weitgehend unverändert, während ihre eigentliche Gestaltung zeittypische Veränderungen erfährt.

Über 80 Urkunden, die den Zeitraum von 145 Jahren umfassen, wurden von Leihgeberinnen und Leihgebern, auch über die Grenzen Mühltals hinaus, dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.

Neben dem chronologischen Abriss zum Wandel der Konfirmationsurkunden werden in der Ausstellung auch Fotografien ehemaliger Konfirmandinnen und Konfirmanden gezeigt. Gruppenfotos und Einzelaufnahmen, beginnend mit dem Jahr 1901, dokumentieren auch hier den Wandel der Konfirmation mit dem Blick auf Bekleidung, Ausstattung und Brauchtum.

Ergänzt wird die Ausstellung durch persönliche Erinnerungsstücke wie Gesangbücher und Bibeln mit Widmungen zur Erinnerung an die Konfirmation. Aber auch Konfirmationsgeschenke, Glückwunschkarten, ein Konfirmationskleid aus dem Jahr 1924 und Andenken an den Konfirmationsunterricht vervollständigen die Präsentation.

Der Arbeitskreis Heimatgeschichte Mühltal zeigte im Oktober 2017 2017 im Foyer des Bürgerzentrums Mühltal/ Nieder-Ramstadt die Ausstellung.

Nachlese zur Ausstellung

Zahlreiche Veranstaltungen wurden zum Jubiläumsjahr – 500 Jahre Reformation – angeboten. Darunter auch die Ausstellung „KONFIRMATION IM WANDEL“, die der Arbeitskreis Heimatgeschichte Mühltal im Foyer des Bürgerzentrums Nieder-Ramstadt präsentierte.

Anlässlich des Jubiläumsjahres: Wilhelmine Diepen (re.), dankt Renate Valter zur Ausstellungseröffnung für die gelungene Präsentation. Foto: Bernhard Hein

Sehr erfreulich war der Besuch von weit über 80 Personen, die an der Eröffnung der Ausstellung teilnahmen. Nach den Grußworten der 1. Beigeordneten der Gemeinde, Edeltraud Heymann, folgten die Anwesenden dem informativen Einführungsvortrag von Pfarrer Christoph Mohr mit großem Interesse. Renate Valter erläuterte den Ausstellungsinhalt mit Blick auf die Entwicklung der Konfirmations-urkunden in ihrer vielfältigen künstlerischen Gestaltung. Moderiert wurde die Ausstellungseröffnung von Wolfgang Valter, dessen besonderer Dank den Referenten, Leihgeberinnen, Leihgebern und den vielen engagierten Helfern galt, ohne die die Durchführung einer solchen Ausstellung nicht möglich ist.

Die zweiwöchige Ausstellung war durchgängig gut besucht. Ein Beweis dafür, dass der Arbeitskreis Heimatgeschichte mit dem spannenden Thema der „Konfirmation im Wandel“ wieder großes Interesse in der Bevölkerung wecken konnte.

Die zahlreich gezeigten Originalurkunden, die den Konfirmanden um die Wende zum 20. Jahrhunderts überreicht wurden, fanden in ihrer brillanten typografischen Gestaltung große Beachtung. Interessiert wurde aber auch nach dem Bildmotiv oder dem Konfirmationsspruch der ,,eigenen” Urkunde gesucht. Die Möglichkeit sich selbst, Eltern, Großeltern und Bekannte auf den zahlreichen Fotografien zu entdecken, hatte einen ganz besonderen Erinnerungswert.

Informationen von Ausstellungsbesuchern zu ihrer Konfirmationszeit und ihrer Konfirmationsfeier waren für die anwesenden Mitarbeiter des Arbeitskreises eine große Bereicherung.

Der Arbeitskreis Heimatgeschichte bedankt sich ganz herzlich bei den vielen interessierten Besuchern. Ihre finanzielle Unterstützung durch Spenden und den Kauf des Ausstellungs-Begleitbuches waren ein wertvoller Beitrag zur Unterstützung unserer weiteren vielfältigen Aktivitäten. Danke.